Auf wilden Pfaden in Ost-Georgien

Wir begeben uns auf die schönsten Pfade in Tuschetien, eine der unberührtesten und ursprünglichsten Regionen des Großen Kaukasus. Eine Wanderreise im Hochgebirge Georgiens, ganz abseits des Massentourismus. Wir passieren mit dem Geländewagen den höchsten befahrbaren Pass Georgiens auf fast 3.000 m und tauchen ein in versteckte Täler. Beim Wandern am Fuße von Viertausendern lernen wir uralte Bräuche und Traditionen der Tuschen und ihre Schäferkultur kennen. In Kachetien, einer der ältesten Weinbauregionen der Welt, erwartet uns die Einkehr und Weinprobe bei den heimischen Winzern und geschichtsträchtige Kirchen und Klöster.

Abflug ab Frankfurt (andere Flughäfen auf Anfrage und ggf. gegen Aufpreis). Voraussichtlich am späten Abend oder frühen Morgen des 2. Tages erreichen Sie den Flughafen von Tbilisi. Hoteltransfer. Fahrtzeit ca. 30 Min.
Übernachtung im 3-Sterne-Hotel in Tbilisi.

Wir verlassen Tbilisi und fahren Richtung Osten in die Weinbauregion Kachetien - über das ehemals deutsche Dorf Marienfeld (heute Sartichala). Wir besuchen dort eine kachetische Winzerfamilie und erhalten Einblick in die traditionelle Art der Weinherstellung und Aufbewahrung. Stadtrundgang in Telawi mit Marktbesuch. Unterkunft und Abendessen in Telawi. Wer möchte kann dort bei der Zubereitung traditioneller Speisen behilflich sein, bevor wir gemeinsam zu Abend essen. Fahrtzeit ca. 3-3,5 Std.
Übernachtung in privatem Gästehaus in Telawi (F/-/A).

Heute geht es in den Großen Kaukasus in das Schutzgebiet Tuschetien, das mit einer Höhe von 900 bis 4.800 m über dem Meeresspiegel zu den höchsten und auch größten Schutzgebieten Europas zählt. Im Jahr 2003 wurden hier drei verschiedenen Schutzgebiete eingerichtet: Nationalpark (83.453 ha), Landschaftsschutzgebiet (27.903 ha), und Strenges Naturreservat (10.694 ha, bereits seit 1981 unter Schutz).
Da es in Tuschetien keine Geschäfte gibt, erledigen wir letzte Besorgungen am Fuße der Berge in Telawi. Dann geht es endlich los! Vor uns liegen 72 km, für die wir mit unseren Allrad-Fahrzeugen je nach Zustand der „Straße“ 4-6 Stunden benötigen. Zwischendurch gibt es immer wieder die Möglichkeit für Fotostopps. Wir überqueren den höchsten befahrbaren Pass Georgiens, den Abano-Pass auf 2.962 m Höhe. Seinen Namen („Abano“ bedeutet „Bad“) trägt er aufgrund einer heißen Heilquelle, die wir auf dem Weg zum Pass besuchen können. Hinterm Pass schlängeln sich die Serpentinen wieder hinunter ins Tal und wir erblicken bald die ersten Dörfer und Wehrtürme, fernab jeder Straße. Wir durchqueren mit dem Geländewagen Gebirgsbäche und erhalten Ausblicke auf die wilde Natur des Hochgebirges: Bergschluchten, Felsformationen, Altschneefelder. Dazu diese frische Bergluft! Im Dorf Omalo, dem „Zentrum“ Tuschetiens, angekommen, beziehen wir unser Quartier, unternehmen erste Erkundungen und können, je nach Tageszeit, hinaufsteigen zu den Wehrtürmen und dort bei fantastischem Blick über das Dorf den Sonnenuntergang erleben. Fahrtzeit ca. 5-6 Std.
Übernachtung in privatem Gästehaus in Omalo (F/L/A).

Bezoarziegen, die an einem schroffen Felshang oberhalb des Flusses Pirikita Alazani heimisch sind. Wir wandern entlang der steilen Berghänge (keine Schwindelfreiheit erforderlich!) oberhalb des Flusses zu einer Aussichtsplattform. Gemeinsam erklimmen wir im Anschluss einen lichten Waldpfad, der uns etwas tiefer nach Tuschetien hineinführt, und eine erste Aussicht in die Täler von Gometsari und Pirikita bietet, die wir in den nächsten Tagen noch ausführlicher erkunden werden. An einer grünen Lichtung bietet sich die Gelegenheit zum Picknick. Rückkehr nach Omalo und Freizeit. Wer möchte kann einen Spaziergang zum unteren Dorf von Omalo unternehmen.
Wanderung: ca. 3-4 h, 5-8 km, ca. 200 m Aufstieg, 200 m Abstieg.
Übernachtung in privatem Gästehaus in Omalo (F/L/A).

Fahrt bis an die Lichtung von Ghele. Von dort erklimmen wir das „Dach Tuschetiens“. Auf dem Bergrücken zwischen Gometsari- und Pirikita-Tal, inmitten von Rhodoendronteppichen, haben wir einen sensationellen Ausblick auf eines der höchsten Dörfer Europas, Bochorna, und das Dorf Dartlo auf nördlicher Seite des Bergrückens. Nach dem Abstieg können wir ein Stück fahren, bevor die Straße vor dem Dorf Dochu endet. Zu Fuß besichtigen wir das eher düstere, sehr steil am Hang liegende Dochu, bevor wir unsere nächste Unterkunft für eine Nacht beziehen. Fahrtzeit insg. ca. 3 Std.
Wanderung: ca. 6 h, Distanz ca. 10 km, Aufstieg ca. 700 Hm, Abstieg ca. 600 Hm.
Übernachtung in privatem Gästehaus in Jvarboseli (F/L/A).

Heute erwartet uns die anspruchsvollste Wanderung der Reise. Wanderstöcke können uns heute zur Querung einiger Bachläufe eine gute Hilfe sein. Wir lassen das Dorf Verkhovani und Dadikurta hinter uns und steigen, zunächst durch den Wald hinauf. Rasch verändert sich hier oben die Vegetation. Über endlose Wiesen steigen wir gemächlich auf zum Pass und erblicken, oben angekommen, endlose Rhododendronteppiche (im Juni/Juli weiß blühend, im Herbst mit leuchtend rotem Blattwerk).
Die Höhenlagen in Tuschetien bieten einen idealen Lebensraum für viele Raubvögel wie Adler und Geier, die wir mit großer Wahrscheinlichkeit erblicken können. Am Nachaicho-Pass auf 2.900 m Höhe angelangt, werden wir mit einem weiten Panorama über die Täler, Dörfer und den sich durchs Tal mäandrierenden Fluss belohnt. Wer genau hinschaut erblickt an den Hängen über dem Fluss Türme. Stabil in Trockenbauweise errichtet stehen sie hier seit Jahrhunderten als Zeugen einer vergangenen Zeit. Nach einem sehr steilen Abstieg und der Überquerung des Flusses über eine Brücke werden wir von unseren Fahrern empfangen und zu unserem Quartier für die nächsten drei Nächte in Dartlo gebracht. Tipp: Weiter westlich von Girevi, dem letzten Dorf im Pirikita-Tal, befindet sich der Atsunta-Pass (3.450m), die einzige Fußverbindung in die benachbarte Region Chewsuretien und für Tekking-Wanderer eine zweite Reise wert (Dauer ca. 4-6 Tage). Fahrtzeit ca. 1 Std.
Wanderung: ca. 7 h, ca. 10 km, 1.050 m Aufstieg, 900 m Abstieg.
Übernachtung in privatem Gästehaus in Dartlo (F/L/A).

Unsere Unterkunft im Pirikita-Tal liegt in Dartlo, das wegen seiner einmaligen Architektur mit alten Wehrtürmen als schönstes Dorf Tuschetiens gilt. Heute lassen wir es ruhig angehen. Wir unternehmen eine Wanderung in die oberhalb gelegenen Dörfer Dano und Kwawlo, und genießen die Aussicht über die wilde Natur. Unterwegs sehen wir heilige Altäre, deren Zutritt allerdings nur Männern und Kindern gewährt ist. In der Ferne bestaunen wir waghalsig auf Felsvorsprünge gebaute Wehrtürme. Am Nachmittag Freizeit.
Wanderung: ca. 3-4 h, 6-7 km, 350 m Aufstieg, 350 m Abstieg.
Übernachtung in privatem Gästehaus in Dartlo (F/L/A).

Wir verlassen heute die Straße und nehmen den wilden Weg. Über das entlegene Dorf Chigho, mitten am steilen Hang zwischen rauschenden Bächen gelegen, folgen wir dem Pfad in das nach Diklo. Unterwegs sehen wir vielleicht hoch oben auf den Gipfeln Schafherden mit Ihren Schäfern. Von Diklo geht es motorisiert weiter nach Schenako. Unterkunft bei einer Familie, die ganzjährig, auch im Winter, in Tuschetien lebt. Fahrtzeit ca. 30 Min.
Wanderung: ca. 6 h, ca. 14 km, ca. 1.000 Hm Aufstieg, ca. 600 Hm Abstieg.
Übernachtung in privatem Gästehaus in Schenako (F/L/A).

Heute verabschieden wir uns von den Bergen. Und wieder geht es abenteuerlich mit unseren geübten Fahrern über den Abano-Pass zurück in die Ebene Kachetiens. Unten angekommen, im üppigen „Obstgarten“ Georgiens, Kachetien, machen wir erstmal eine Verschnaufpause im Dorf Alvani und besuchen eine alte Teppichmanufaktur und Filzerei. Filzen, Weben und Stricken sind typische Tätigkeiten der tuschetischen Frauen, die traditionell im Winter aufwändige Teppiche nach alten Mustern herstellen. Anschließend besichtigen wir die mächtige, eindrucksvoll inmitten der Alazani-Ebene gelegene, Alaverdi-Kathedrale (11.Jh.) mit dem höchsten Kirchturm in ganz Georgien, bevor wir zu unserer Unterkunft in Telawi zurückkehren. Fahrtzeit ca. 5-6 Std.
Übernachtung in privatem Gästehaus in Telawi (F/-/A).

Heute heißt es Entspannen! Oder haben Sie Lust auf eine weitere Wanderung, z.B. im Lagodekhi Nationalpark (ca. 1,5 Std. Fahrt)? Oder mögen Sie lieber das Städtchen Sighnaghi (ca. 1,5 Std. Fahrt) anschauen und das Werk des berühmten georgischen Malers Pirosmani im dortigen Museum? Ihre Reiseleitung gibt Tipps und organisiert gerne Taxi-Transfers.
Übernachtung in privatem Gästehaus in Telawi (F/-/-).

Als Kontrastprogramm wollen wir den alten Palast von Alexander Tschawtschawadze besuchen und einen Einblick in das Leben des georgischen Adels im 19. Jh. gewinnen. Zur Anlage gehören das Haus-Museum des Dichters, ein bekanntes Weingut und ein englischer Landschaftsgarten.
Auf dem Rückweg nach Tbilisi fahren wir durch das grüne, bewaldete Gombori-Gebirge und über den gleichnamigen Pass (1.620 m), der erst seit einigen Jahren befahrbar ist. Vor dem Pass lohnt sich ein Abstecher zum Kloster Ikalto mit der Ruine der wissenschaftlichen Akademie und zur verlassenen Klosteranlage Alt-Schuamta (in einer Waldlichtung sehr schön gelegen) aus dem 5.-7. Jh. Fahrtzeit ca. 2-3 Std.
Übernachtung in 3-Sterne-Hotel in Tbilisi (F/-/-).

Am Morgen unternehmen wir einen halbtägigen, geführten Stadtrundgang durch Tbilisi. Wir besuchen die Altstadt mit ihren Kirchen und historischen Straßenzügen und bummeln anschließend über den prächtigen Rustaveli Boulevard. Danach ist Zeit zur freien Verfügung. Abschiedsabendessen in einem familiären typisch georgischen Restaurant.
Übernachtung in 3-Sterne-Hotel in Tbilisi (F/-/A).

Flughafentransfer und Heimreise. Fahrtzeit ca. 30 Min.

Die Verpflegungskürzel bedeuten: F = Frühstück (am Folgetag), HP = Halbpension (Abendessen, Frühstück am Folgetag) VP = Vollpension (Mittagessen od. Lunchpaket, Abendessen, Frühstück am Folgetag).